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Wanderer im Sonnensystem

Kometen

Wanderer im Sonnensystem

Diese Himmelskörper, derer Weg von der Sonne bis ans Ende unseres Sonnensystems oder noch weiter betragen kann, zählen zu den schönsten und eindrücklichsten Himmelsobjekten, die bei besonders grossen und hellen Exemplaren bereits von blossem Auge beobachtet werden können. Der Komet ist eine Art "schmutziger Schneeball", der beim Annähern an die Sonne wegen der Hitzeinwirkung an seiner Oberfläche zu verdampfen beginnt. Diese "Dampfwolke" ist das eigentlich Sichtbare des Kometen, die durch den Sonnenwind bis mehrere Millionen Kilometer in die Länge gezogen werden kann und den allgemein bei Kometen zu erwartende Schweif bildet. Aber nur die wenigsten Kometren werden einen Schweif entwickeln.
Es gibt Kometen, die sich periodisch zeigen - wohl der bekannteste dieser Gattung ist "Halley" - andere verschwinden nach ihrem Schauspiel auf Nimmerwiedersehen in den Weiten des Alls oder stürzen gar auf andere Himmelskörper - wie der Komet Shoemaker-Levy 9 im Juli 1994 auf Jupiter - oder in die Sonne.

 

Komet Lulin (C/2007 N3)

Lulin nahm gegen Ende vom Fenruar 2009 seine erdnäheste Stelle ein und war bei sehr dunklem und klarem Himmel von blossem Auge sichtbar. Bereits in einem Feldstecher zeigte er sich als nebliger Fleck. "Lulins" Bahn am Himmel liegt sehr nahe an der Ekliptik, was sehr selten vorkommt. Ab Ende Dezember 2008 war er kurz vor Sonnenaufgang, sehr tief am östlichen Horizont im Sternbild "Skorpion" das erste Mal zu beobachten. Rasch wanderte "Lulin" über die "Waage" zu "Jungfrau" und "Löwe", wo er Ende Februar auch seinen erdnächsten Punkt erreichte. Dann wurde die Entfernung zu Erde und Sonne rasch grösser und "Lulin" verblasste beim Passieren der Sternbilder "Krebs" und "Zwillinge" zusehends. Leider waren Wetter und dann die Mondstellung oder beides immer wieder ungünstig, so dass es mir nicht gelang eine eigene Foto zu schiessen. Ich verwende deshalb ein Bild meines Sternefreunds Claudio Abächerli, der dieses am 27. Februar 2009 in der Sternwarte "Adler" auf dem Simplonpass mit seiner unmodifizierten Canon 350D und einem 210mm Teleobjektiv gelang. Der helle Stern ist Regulus, der Hauptstern des Sternbildes "Löwe". Die Kamera war auf dem dortigen Takahashi befestigt. Die Daten: 800 ISO, f6.3 Belichtungszeit 350s. Danke Claudio.

Komet Holmes (17P) am 17.11.2007:

Der Komet war bis in den Oktober 2007 eher unscheinbar; bis er gegen Ende des Monates einen Burst "erlitten" hat. Die dadurch entstandene "Dampfwolke" war anfänglich kugelrund; hat sich bis zum Zeitpunkt dieses Bildes bereits etwas in die Länge gezogen und die Grösse des Vollmondes bekommen. Leider war das Wetter seit Wochen schlecht. Wolken und Nebel liessen keinen Blick nach oben zu. Auch beim Entstehen dieses Bildes musste zwischen Nebelfetzen der Durchblick gesucht werden. Canon 350D mit 0,8- Flattener am Meade ED 102/f9. Je drei Bilder mit ISO 1600 bzw. 800 zu 30 Sekunden Belichtungszeit mit Registax gestackt. Keine Nachführkontrolle. Der auffällige Stern rechts von der Kometenwolke ist Mirfak, der hellste Stern im Sternbild Perseus.

Komet Machholz (96P) am 3. Januar 2005;

Dies ist meine allererste Astrofotgrafie. Erstellt wurde diese auf dem 1600 Meter hohen Gurnigel. Minolta SRT-101 mit Kodacolor Gold 400 am Celestron CR150/f8 und CAM- Montierung desselben Herstellers. Belichtungszeit ca. 15 Minuten. Das Negativ ist eingescannt worden und das Bild mit IrfanView in Hellikeit und Kontrast optimiert sowie Ausschnitt erstellt.

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